Grüß Gott!
Mitten in Dornbirn auf dem Marktplatz steht unsere Kirche, deren Patron der Heilige Martin ist. Unser Patrozinium feiern wir am 11. November.
Provikar Carl Lampert wurde 2011 in unserer Kirche selig gesprochen. Die Kapelle wurde 2012 nach ihm benannt, und vor dem Pfarrzentrum befindet sich der Gedenkort "Layer".
Unser Pfarrleben ist geprägt von vielen Menschen. Das Leben miteinander, das Feiern unterschiedlichster Gottesdienste, der Blick auf die Menschen in Nöten und das konkrete Leben unseres Glaubens sind uns wichtig.
Wenn Sie auf dem Dornbirner Marktplatz stehen und den Blick auf die St. Martins-Kirche richten, sehen Sie einen Monumentalbau, der alle anderen Gebäude weit überragt. Man kann sich auch kaum vorstellen, dass Dornbirner Handwerker vor 170 Jahren die Mauern hochgezogen und den riesigen Dachstuhl aus Holz errichtet haben. Treu und stumm laden die Säulen des Vorbaues ein zum Eintreten, zum Feiern und Verweilen.
Weil aber der heutige Bau schon vier Vorgängerbauten hatte - der letzte hatte den Altar in Richtung Marktplatz -, werden wir erinnert: Kirchengebäude und Kirchengemeinschaft haben es auch zu tun mit Umbau, mit Renovierung, mit Neuausrichtung. Was uns überliefert und geschenkt wurde (Tradition) will immer wieder neu gestaltet und erweckt werden, um dem Leben der Menschen heute zu dienen. Dieses Anliegen stand auch bei der letzten Umformung des Kirchenraumes in den Jahren 1967 bis 1969 im Zentrum.
Wir laden Sie ein, das Kirchenäußere und den Innenraum auf sich wirken zu lassen, Stabilität zu erfahren und Veränderung zuzulassen, ans Unterwegssein zu denken und die Begleitung Gottes stärkend und segnend zu erfahren.
Unsere Pfarre St. Martin
Schön, dass Sie zu uns gefunden haben!
Mehr zur Geschichte |
Die jetztige Kirche stellt mindestens den fünften Bau an dieser Stelle dar. Die St. Martins-Kirche wird 1130 erstmals erwähnt. Vom gotischen Kirchenbau 1453 ist nur mehr der freistehende Kirchturm erhalten. Das Rokoko führte 1751/53 ein neues Gotteshaus auf. 1767 wurde der Turm erhöht (64 m). Die saalartige, einschiffige Kirche stellt das größte Gotteshaus Vorarlbergs dar. Maße des Innenraumes: 65 m lang, 30 m breit, 14,5 m hoch Höhe der Außensäulen: 13 m
Die jetztige Kirche wurde 1839/40 unter Pfarrer Schweinberger erbaut. Die Pläne lieferte Staatsbaumeister Ing. Martin von Kink. 1967 - 1969 wurde das Gotteshaus von Architekt Emil Steffann aus Bad Godesberg entsprechend den liturgischen Bedürfnissen unserer Zeit umgestaltet. Das Gotteshaus ist die Mutter- und Hauptkirche der Stadt. Seit der Teilung der Stadt in sechs Bezirke wird dieser Kern des Ortes auch erster Bezirk genannt. Die Kirche erhält schon durch ihre Lage an einem malerischen Platz mit verschiedenen alten und neuen Häusern, Brunnen und fünf strahlenförmig einmündenden Straßen besondere Beachtung. Bis spät ins 19. Jahrhundert umfasste die Pfarre St. Martin das gesamte Gebiet der Stadt Dornbirn.
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Mehr zum Kirchenraum |
Die Längsachse der Kirche will betonen: Die auf dem Weg befindliche Gemeinde geht auf das Offene zu, auf das Jenseitige. Das hat nicht mit einer Illusion zu tun, sondern mit dem Glauben, dass es im Jenseitigen, in Gott eine Quelle gibt, die hilfreich Antwort gibt auf den Durst im Herzen der Menschen.
Gleichzeitig ist der Raum zentral akzentuiert: Die Gemeinde versammelt sich um den Altar und um das Wort Gottes. Sie bezeugt ihren Glauben an Jesus, der in der glaubenden Gemeinschaft, im Wort der Schrift und in der Feier der Eucharistie wirksam gegenwärtig ist. Das Hören fordert Veränderung, der Empfang des Leibes und Blutes Jesu stärkt und mahnt zu sozialer Verantwortung.
Durch Arch. Steffann bekam das gesamte Raumgefüge eine Neuordnung: Dem Marktplatz (städtischer Außenraum) setzt er eine Entsprechung in einem räumlichen Innenplatz. Dieser innere Raumplatz wurde zum neuen Schwerpunkt der Raumabfolge. Die Apsis ist nicht mehr Orientierungsziel des Kirchenraumes, sondern als Anhang dem kirchlichen, zur Raummitte zentral orientierten Hallenplatz zugeordnet. Am neuen Raumgefüge lassen sich auch die Schritte der Eingliederung in die Gemeinschaft der Kirche ablesen (Taufe, Firmung, Eucharistie). |
Kunstwerke innen |
Der Hochaltar Im erhöhten Chor steht der originelle Hochaltar, geschaffen von Johann Kaspar Rick (1808-1888).
Decken- und Wandgemälde Das Deckengemälde im Chor stammt ebenfalls vom Dornbirner Maler Johann Kaspar Rick (um 1849). Es stellt "Das Alte und Neue Testament vor der Krippe Jesu" dar. Von Johann Kaspar Rick stammen auch die Kirchenväter im Hochaltarraum und die Apostelbilder an den Seitenwänden des Hauptschiffes (1857). Stark geprägt wird die Kirche durch die figurenreichen Bilder an der Decke des Hauptschiffes, die Franz Plattner in den Sommermonaten 1876/77 schuf: Um das erzählende Hauptbild "Pfingsten" reihen sich Darstellungen aus dem Leben des Kirchenpatrons St. Martin: Martin verlässt die Klosterschule, die Mantelszene vor Amiens, der Traum, in dem ihm Christus mit dem Mantel erscheint, Martin als Abt im Kloster, Bischofsweihe, Predigt und Wunder, Martins Tod und seine Aufnahme in den Himmel. Das Rankenwerk des Wandabschlussfrieses mit Darstellungen von kleinen Engeln und den Leidenswerkzeugen Jesu war ursprünglich die einzige Deckendekoration. |
Kunstwerke außen |
Prof. Josef Huber schuf 1924 das prächtige Mosaik im dreieckigen Giebelfeld der Vorhalle mit dem Thema "Der Einzug Jesu in Jerusalem". Für die beinahe 600 Opfer des Ersten Weltkrieges ließ die Stadt 1923 an die große Wand über dem Kircheneingang ebenfalls durch Prof. Josef Huber, einen Schüler Plattners, ein Riesenbild (24x6m) voll Farbe und Lebensfülle ausführen: In der Mitte thront Christus als Weltenrichter nach Michelangelo. Auf der linken Seite ist der Zug der gefallenen und verwundeten Soldaten, der Waisen und Witwen dargestellt. Der Stadtpatron St. Martin sinkt fürbittend vor Maria und ihrem Kind in die Knie. Auf der rechten Bildseite wird die Hölle thematisiert: Der Erzengel Michael kämpft mit dem höllischen Drachen - Symbol für den Kampf zwischen Gut und Böse, der zu allen Zeiten stattfindet. Im unteren Bildrand ist eine Reihe von Persönlichkeiten dargestellt, die sich mit diesem Thema als Theologen, Maler oder Dichter befasst haben. Die kraftvolle und monumentale Darstellung erinnert als Gedächtnisbild an die Opfer und damit an die Sinnlosigkeit eines Krieges und ermutigt, sich mit aller Kraft und allen Möglichkeiten für Frieden, Wahrheit und Gerechtigkeit einzusetzen. Das Bild wurde 2010 neu renoviert.
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Die Orgel |
Behmann-Orgel auf der Empore: 3 Manuale, 72 Register elektropneumatische Kegelladen Die Orgel in St. Martin ist die größte Orgel Vorarlbergs und eines der bedeutendsten Instrumente im gesamten Bodenseeraum. Sie wurde in den Jahren 1927/28 vom Orgelbaumeister Josef Behmann aus Schwarzach erbaut und ist unverändert erhalten. Von November 2020 bis April 2021 wurde die Orgel generalsaniert und erstrahlt nun in neuem Glanz. So ist sie ein wertvolles Zeugnis der romantischen Orgelbau-Epoche. Es finden daher regelmäßig Konzerte statt und Organisten aus der ganzen Welt kommen auf Besuch.
Chororgel im Presbyterium: erbaut 1969 durch Hans Karl aus Aichstetten/Allgäu 2 Manuale, 15 Register (keine Zungen) mechanische Schleifladen
Organisten: Rudolf Berchtel, Thomas Thurnher, Helena Weber, Christine Szecsenyi, Stefan Hladik
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Die Turmuhr |
Die mechanische Turmuhr von St. Martin wurde 1922 in München von der Uhrenfabrik Mannhardt gebaut. Sie ist eine der wenigen noch betriebsfähigen mechanischen Turmuhren in Österreich. Im Jahr 1974 wurde die Mannhardt-Uhr von Peter Plettenbacher und Mitarbeitern der Firma "Karl Sohm" generalüberholt. 2017 wurde das Werk durch ein mehrköpfiges Team aufwändig gereinigt.
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Die Kirchenglocken |
Bis 1916 besaß St. Martin ein eher bescheidenes Geläut. Im Weltkriegsjahr 1916 mussten zwei Glocken aus den Jahren 1600 bzw. 1814 abgeliefert werden. Schon 1922 wurden vier von den Böhler-Werken in Kapfenberg gegossene Stahlglocken beschafft. Mit der im Turm verbliebenen Glocke aus dem Jahre 1548 ergibt sich ein sehr mächtiges und beeindruckendes Geläute.(B°-des'-es'-ges'-b') Die Wirren der Zeit überstand auch die 1731 in Bregenz gegossene ehemalige Wandlungsglocke. |